Weit gereist sind der Balten schon früher viele. Aber meist in Europa. Dass es etliche auch nach Batavia, die heutige indonesische Haupstadt Dkjakarta, und von dort auf diverse Inseln verschlug, ist Thema eines Artikels in der aktuellen Ausgabe 3/4 2022/2023 der „Mitteilungen aus baltischem Leben“. Die Balten arbeiteten für die „Vereenigde Oostindische Compagnie“,
waren meist Seeleute oder Offiziere, besaßen Sklaven und starben fern der Heimat. – Fern der früheren Heimat ist auch die Bibliothek der Herzöge von Kurland. Die meisten Bücher wurden im 17. Jahrhundert angeschafft. 1714 kamen die 2700 Bände auf Befehl Zar Peters I. nach St. Petersburg und bildeten den Grundstock der Bibliothek der neu gegründeten Akademie der Wissenschaften Russlands. 1829 erhielt die neue Universitätsbibliothek Helsinki 886 dieser Bücher. Die Bände in St. Petersburg stellten dort zwar keinen eigenen Bestand dar, Umfang und zumindest ideeller Wert der Sammlung lassen sich aber auch heute erfassen, denn 1997 veröffentlichte die Uni Helsinki einen Katalog der kurländischen Bücher und die Kurländische Ritterschaft besitzt ein vollständiges handschriftliches Verzeichnis der herzoglichen Bibliothek von 1904, das auf älteren Aufzeichnungen beruht. – Gedacht werden muss mehrerer Verstorbener: Ein Nachruf ist dem früheren Bundesvorsitzenden der Deutsch-Baltischen Gesellschaft, Frank von Auer, gewidmet, ein weiterer dem ehemaligen stellvertretendem Vorsitzender der Carl-Schirren-Gesellschaft, Dr. Bernhard Schallhorn. Dokumentiert ist auch die letzte Rede des kürzlich von uns gegangenen Wilfried Braun, früher Landesvorsitzender der Balten in Baden-Württemberg. – Weitere Themen: Die erste estnische Briefmarke; Internationale Kulturtage Mare Balticum; Carl-Schirren-Tage; Kulturtage Domus Rigensis; Berichte aus den Landesverbänden.
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